Was sind die Unterschiede bei Schaumstoffen?

Ganz einfach gesagt: Schaumstoff gibt es in sehr unterschiedlichen Arten, eine davon ist Kaltschaum. Um Unterschiede zwischen den Kaltschaum und einem anderen Schaumstoff benennen zu können, muss man daher einen speziellen Schaumstoff als Vergleich nehmen. Zum Beispiel: Komfortschaum.

Komfortschaum ist eine andere Bezeichnung für PU- oder PUR-Schaumstoff. Dabei handelt es sich um einen recht einfach hergestellten, aber soliden und vielseitig einsetzbaren Schaumstoff. Die meisten Verbraucher kennen PUR-Schaumstoff als herkömmliche Sitzkissen, Bankauflagen oder einfache Schaumstoffmatratzen. Kaltschaum hingegen ist ein typischer Matratzen-Schaumstoff. Es handelt sich um einen hochwertigen Schaumstoff, der aufgrund seiner offenzelligen Struktur - bei der Herstellung werden die Luftkammern gecrusht (aufgebrochen). Kaltschaum ist aus diesem Grund sehr atmungsaktiv.

Zu den wesentlichen Unterschieden zwischen Komfortschaum und Kaltschaum gehören außerdem:

• Atmungsaktivität: Komfortschaum bietet eine gute Luftzirkulation und transportiert dadurch Feuchtigkeit wie Nachtschweiß gut ab. Gleiches gilt für unseren gecrushten Kaltschaum, der über eine sehr gute Atmungsaktivität verfügt.

• Punktelastizität: Komfortschaum ist in der Regel nicht punktelastisch, sondern für normale Ansprüche beim Liegen oder Schlafen geeignet. Punktelastizität findet man bei Kaltschaum, der den Körper insbesondere im Liegen an bestimmten Stellen stützt.

• Langlebigkeit: Aufgrund seiner hochwertigen Herstellung ist Kaltschaum grundsätzlich langlebiger als Komfortschaum. Bei der richtigen Wahl der Stauchhärte in Abhängigkeit zum Körpergewicht kann aber auch Komfortschaum lange halten.

• Wärmespeicherung: Durch die Luftzirkulation hat Komfortschaum ein eher kühles Liegegefühl, wohingegen Kaltschaum mehr Wärme speichert und sie langsamer abgibt.

• Preis: Komfortschaum überzeugt mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis. Das ist mit ein Grund, warum Komfortschaum in vielen Bereichen eingesetzt wird. Kaltschaum ist etwas teurer, dafür aber auch langlebiger und punktelastisch.

Bei den Unterschieden zwischen Komfortschaum und Kaltschaum kommt es am Ende darauf an, für welchen Zweck man den Schaumstoff kaufen möchte.

Visco Schaumstoff ist ein von der NASA entwickelter Schaumstoff, der in erster Linie durch seine druckentlastende Eigenschaft bekannt ist. Als sogenannter "thermoplastischer" Schaumstoff "reagiert" Viscoschaum auf Wärme - Körperwärme - und Druck - Belastung durch den Körper. An den entsprechenden Stellen, wo Wärme und Druck ausgeübt werden, gibt der Visco Schaumstoff nach. Er passt sich optimal an den Körper an und stützt zum Beispiel die Hüfte oder entlastet Muskeln und Nerven. Lässt die Belastung durch den Körper nach, formt sich der Visco Schaumstoff langsam zurück in seine ursprüngliche Form. Daher bezeichnet man ihn auch als "Memory Foam" - Schaumstoff mit "Erinnerungsvermögen". Das bedeutet aber auch, dass Mulden, die während des Liegens entstehen, sich nicht sofort zurückbilden, sondern erst nach einiger Zeit. Beim Positionswechsel kann das bemerkbar werden. Eine weitere Besonderheit von Viscoschaumstoff ist seine isolierende Wirkung: Er speichert die Körperwärme und gibt sie nur sehr langsam ab. Für Menschen, die nachts frieren, ist das ein Vorteil. Für Menschen, die eher zu Nachtschweiß neigen, ist es ein Nachteil.

Kaltschaum hat im Vergleich zu Visco Schaumstoff ein eher festeres Liegegefühl, wenngleich sich der Schaumstoff auch punktelastisch an den Körper anpasst. Er lässt aber nicht so stark nach, sodass zum Beispiel nicht so starke Kuhlen entstehen. Diese entstehen erst nach vielen Jahren - und in erster Linie dann, wenn die Stauchhärte nicht passend zum Körpergewicht gewählt wurde. Kaltschaum ist im Vergleich zu Visco Schaumstoff auch atmungsaktiver und reguliert die Feuchtigkeit besser.

Der größte Unterschied ist, dass Latex kein Schaumstoff ist, sondern ein flüssiger Kautschuk. Der Kautschuk wird entweder aus dem Gummibaum gewonnen (Naturlatex) oder synthetisch hergestellt (synthetisches Latex). Je nach Herstellung sind die Unterschiede zwischen Latex- und Kaltschaummatratzen sehr groß. Synthetischer Latex ist deutlich weniger atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend als Kaltschaum. Auch verfügt Kaltschaum über eine bessere Punktelastizität als Latex, wenngleich beide Materialien eine gute Druckentlastung für die Wirbelsäule und Gelenke bieten.

Ein weiterer Unterschied zwischen Latex- und Kaltschaummatratzen ist die Bewegungsübertragung: Latex ist, wenn man so will, gummiartiger und fühlt sich - im Vergleich zu einer Kaltschaummatratze - für viele Menschen ähnlich wie ein Wasserbett an. Latex ist also sehr "beweglich", sodass man in der Regel auch die Bewegungen des Bettnachbarn deutlich spürt.

Die Antwort ist davon abhängig, für was Sie den Schaumstoff verwenden möchten - ein Sitzkissen, ein Hundebett, eine Matratze oder neue Bootspolster. Beim Sitzen und beim Liegen werden unterschiedliche Ansprüche erhoben. Auch unterscheidet sich die Wahl des Schaumstoffes je nach Beanspruchung (regelmäßige Nutzung oder nur sporadisch?) und persönlichen Anforderungen an die Sitz- und Liegequalität. Tipps zur Matratzenauswahl finden Sie beispielsweise in unserem Kaufratgeber für Matratzen. Suchen Sie nach einem geeigneten Schaumstoff für Sitzkissen oder Matratzen im Camper, empfehlen wir Ihnen unseren Artikel über Caravan- und Wohnwagenpolster.