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Was ist Kuhlenbildung im Schaumstoff?

Die Kuhlenbildung bezeichnet eine Materialermüdung, wenn der Schaumstoff nicht in seine Ursprungsform zurückkehrt, sondern eine Mulde dauerhaft zurückbleibt

Tue, 10.01.2023 | von Topschaum

Schaumstoff & Matratzen: Was versteht man unter Kuhlenbildung?

Im Idealfall passt sich die Matratze oder das Polster genau dem Körper an, wenn er Druck auf den Schaumstoff ausübt. Unter gewissen Umständen kann es jedoch dazu kommen, dass der Schaumstoff nicht mehr in seine ursprüngliche Form zurückkehrt, wenn die Belastung nachlässt, sondern sich eine Kuhle bildet. Welche Faktoren die Kuhlenbildung im Schaumstoff begünstigen und wie man sie verhindern kann, um lange Zeit hohen Sitz- und Liegekomfort zu genießen, erfahren Sie hier.
 
Kuhlenbildung kann auf Dauer sehr unangenehm seinKuhlen können beim Liegen sehr unangenehm sein

 

Wann spricht man von einer Kuhlenbildung im Schaumstoff?

Wenn sich der Schaumstoff dauerhaft verformt hat und nicht mehr in seine ursprüngliche Form zurückkehrt, obwohl die Belastung weg ist, spricht man von Kuhlenbildung. Durch die Vertiefung in der Matratze oder in dem Polster kann sich der Schaumstoff nicht mehr optimal dem Körper anpassen.

Wie genau entstehen Liegekuhlen im Schaumstoff?

Verschiedene Faktoren spielen dabei eine Rolle: Die Qualität und das Raumgewicht des Schaumstoffes, die Art des Schaumstoffes, das Alter der Matratze / des Polsters und auch die Belastung und wie gut der Schaumstoff auf die Person abgestimmt ist. So ist es nachvollziehbar, dass eine Matratze mit einem Härtegrad für eine Person bis 50 kg dauerhaft nicht für eine Person mit 90 kg geeignet ist und schon nach kurzer Nutzungsdauer Kuhlen im Schaumstoff entstehen.

Was bedeutet Rückstellkraft bei Schaumstoff?

Die Rückstellkraft sorgt dafür, dass die Matratze beziehungsweise das Polster in die Ursprungsform mit einer glatten Oberfläche zurückkehrt, wenn die Belastung durch das Liegen oder Sitzen nachlässt. Ist die Rückstellkraft zu gering, kann dies die Kuhlenbildung fördern. Damit das Material nicht so schnell ermüdet, sollten Sie auf ein hohes Raumgewicht bei Ihrem Schaumstoff achten.

Was bedeutet Raumgewicht bei Schaumstoffen?

Als Raumgewicht (RG) bezeichnet man das Gewicht des Schaumstoffes pro Kubikmeter (kg/qm). Es ist ein wichtiger Indikator für die Qualität des Schaumstoffes, denn das Raumgewicht lässt Rückschlüsse auf das Verhältnis zum Rohstoff zu: Wie viel Rohmasse wurde für den Schaumstoff verwendet? Bei einem hohen Raumgewicht verfügt der Schaumstoff über eine hohe Formbeständigkeit, ist somit qualitativer und langlebiger. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Kuhlen bilden, ist geringer.

Wie kann man die Kuhlenbildung bei Schaumstoffen verhindern?

Manche Faktoren lassen sich einfach nicht beeinflussen. So hat jede Matratze und jedes Polster irgendwann die Lebensdauer erreicht und ist abgenutzt - ganz gleich, wie hoch das Raumgewicht und damit die Rückstellkraft des Schaumstoffes war. Man kann auch sagen: Irgendwann entstehen bei jedem Schaumstoff Kuhlen. Es ist nur eine Frage der Qualität und des Schaumstoffes, wann die Materialermüdung eintritt: Früher oder später. Auch die Belastung ist ein Faktor, der nicht unbedingt beeinflusst werden kann. Eine Matratze für das eigene Bett, das täglich mehrere Stunden genutzt wird, neigt eher zur Kuhlenbildung als ein Sessel, der nur gelegentlich für kurze Dauer beansprucht wird. Ein ähnliches Beispiel ist die Nutzung von Matratzen im Campingwagen oder Wohnmobil: Gehören Sie zu den Dauercampern, dann nutzen Sie Ihre Matratze deutlich häufiger und intensiver als Camper, die nur alle paar Monate unterwegs sind. Die Folge ist, dass das Material Ihrer Matratze vermutlich schneller ermüdet. Eine Möglichkeit wäre, auch im Wohnmobil auf eine Matratze mit hohem Raumgewicht zu achten.
 
Glücklicherweise können Sie an vielen Stellen die Kuhlenbildung im Schaumstoff verhindern beziehungsweise hinauszögern. Hier sind unsere wichtigsten Tipps:

Tipps: So verhindern Sie die Kuhlenbildung in Matratzen und Polstern!

  • Raumgewicht bei Matratze beachten: Wie bereits erwähnt, können Sie über das Raumgewicht maßgeblich beeinflussen, wie hochwertig und langlebig Ihre Matratze ist. Schaumstoffe mit hohem Raumgewicht weisen eine hohe Rückstellkraft aus, die eine frühzeitige Kühlenbildung verhindert. Je nach Schaumstoffart versteht man unter einem “hohen Raumgewicht” eine andere Angabe: Bei Kaltschaummatratzen spricht man beispielsweise ab einem RG 40 von einer guten Qualität. Grundsätzlich gilt: Je mehr Raumgewicht, desto besser.
  • Härtegrad der Person anpassen: Bei der Wahl der Matratze (und auch bei Polstern) sollten Sie immer darauf achten, wer diese nutzen soll. Wichtig ist vor allem das Körpergewicht. Wählen Sie idealerweise den passenden Härtegrad aus. Hierbei ist es wichtig, dass Sie die verschiedenen Schaumstoffe berücksichtigen. Denn Härtegrade sind nicht genormt. So kann der Härtegrad 2 bei Komfortschaumstoff für andere Gewichtsklassen geeignet sein, als der Härtegrad 2 bei Visoschaumstoff.
  • Regelmäßig die Matratze wenden: Viele Menschen fragen sich, ob sie ihre Matratze umdrehen dürfen. Die Antwort ist: ja, unbedingt! Tatsächlich können wir das als Schaumstoffexperten nur dringend empfehlen. Wenden und drehen Sie Ihre Matratze in regelmäßigen Abstand (ca. alle drei Monate), um eine gleichmäßige Belastung zu ermöglichen. Auf diese Weise wird nicht nur eine Seite dauerhaft belastet. Für gewöhnlich können Sie jede Matratze auf jede Seite und in jede Richtung drehen, ohne dass ein Komfortverlust eintritt, denn bei Matratzen gibt es keine spezielle Ausrichtung.
  • Passenden Lattenrost verwenden: Sofern Sie ein Bett mit einem Lattenrost verwenden, sollten Sie unbedingt auf den Abstand der einzelnen Leisten achten. Ist dieser zu groß - und der Schaumstoff der Matratze sehr weich - droht schneller eine Kuhlenbildung. Das Material drückt sich durch die Lücken zwischen den Leisten. Ideal sind drei bis vier Zentimeter zwischen den Latten.

Wann ist eine neue Matratze sinnvoll?

Wie bereits erwähnt, hat jede Matratze eine Lebensdauer. Irgendwann ist das Material zwangsläufig ermüdet und man kann auch mit hohem Raumgewicht und regelmäßigem Wenden nichts an der Kuhlenbildung verhindern. Nach etwa sechs bis acht Jahren müssen die meisten Matratzen aus Schaumstoff ausgetauscht werden. Je nach Raumgewicht und Qualität kann die Lebensdauer einer Schaumstoffmatratze länger sein. Hochwertige Kaltschaummatratzen können heute mit Federkernmatratzen in puncto Haltbarkeit durchaus mithalten. Kuhlen können sehr unangenehm sein, da Ihr Körper nicht mehr in der gewohnten Position liegt, sondern automatisch in die Mulde “rutscht”. Auf Dauer kann dies zu Verspannungen und Schmerzen oder gar Fehlstellungen führen. Spätestens wenn Sie regelmäßig schlecht schlafen und mit Verspannungen aufwachen, sollten Sie Ihre alte, durchgelegene Matratze austauschen.

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Foto von Mikhail Nilov auf Pexels

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