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Schaumstoff & Matratzen: Was ist Punktelastizität?

Punktelastische Matratze? Hört sich gut an. Aber was genau ist das? Erfahren Sie es hier + Tipps für die Auswahl der richtigen Matratze.

Thu, 10.03.2022 | von Topschaum

Was versteht man unter Punktelastizität bei Matratzen & Schaumstoffen?

Einige Polster und Matratzen aus Schaumstoff versprechen eine Punktelastizität. Was aber genau bedeutet diese Punktelastizität und welche Vorteile bringt sie für das Sitzen und Liegen mit sich?

Matratzen mit Punktelastizität können vorteilhaft für Sie sein 

Punktelastizität: Was bedeutet das?

Der Begriff “Punktelastizität” beschreibt die Eigenschaft von Schaumstoffen, sich punktuell einem Gegendruck - zum Beispiel durch den Körper - anzupassen. Punktelastische Schaumstoffe geben also genau an dem “Punkt” nach, an dem Druck auf sie ausgeübt wird. In der Konsequenz bedeutet Punktelastizität auch, dass die Schaumstoffe an den übrigen Stellen nicht nachgeben.

Hier kommt der Begriff der “Flächenelastizität” ins Spiel. Im Gegensatz zur Punktelastizität, die nur punktuell wirkt, gibt bei der Flächenelastizität eine größere Fläche rund um den Punkt nach, auf den Druck ausgeübt wird.

Welche Vorzüge bringt Punktelastizität?

In Bezug auf Polster und Matratzen bietet die Punktelastizität den Vorteil, dass der Körper an jeder Stelle, die auf dem Schaumstoff aufliegt, optimal gestützt wird. Während der Hüftbereich zum Beispiel etwas mehr einsinkt, weil Becken und Hintern schwerer sind, liegt der Rücken etwas weniger tief in der Matratze, wird aber dennoch gestützt und entlastet. Durch die Punktelastizität passt sich die Matratze also exakt dem Körper an.

Warum ist Punktelastizität so wichtig?

Vor dem Hintergrund, dass der Körper an jeder Stelle optimal gestützt wird, ist die Punktelastizität für eine gesunde Körperhaltung während des Liegens und Schlafens wichtig. So erlaubt z. B. eine punktelastische Matratze der Hüfte weit genug einzusinken, während Wirbelsäule und Nacken nur leicht aufliegen. Keine Körperpartie ist abgeknickt oder gestaucht, was zu unangenehmen Verspannungen, Rückenschmerzen oder Hüftproblemen führen kann. Auf Dauer trägt eine punktelastische Matratze dazu bei, dass man orthopädisch korrekt (entsprechend der natürlichen Doppel-S-Krümmung der Wirbelsäule) liegt und Fehlstellungen wie z. B. ein Hohlkreuz im Schlaf vermieden werden.

Welcher Schaumstoff bietet Punktelastizität?

Zu den punktelastischen Schaumstoffen gehören Kaltschaum, Viscoschaum und Gelschaum. Kaltschaum verfügt über eine gute Punktelastizität, Viscoschaum und Gelschaum über eine sehr gute Punktelastizität. Wie ausgeprägt die Punktelastizität dann in der jeweiligen Matratze ist, hängt von dem Raumgewicht des Schaumstoffes ab. Dabei gilt: Je höher das Raumgewicht ist, umso höher ist auch die Punktelastizität.

[Raumgewicht ist entscheidend]

Wussten Sie, dass das Raumgewicht ein wichtiges Merkmal bei Matratzen, Polstern und Schaumstoffen im Allgemeinen ist? Das Raumgewicht gibt an, wie viel Material “Schaumstoff” im Polster oder in der Matratze verarbeitet wurde. Ein hohes Raumgewicht lässt nicht nur auf eine hohe Punktelastizität schließen, sondern auch auf eine hohe Formstabilität, Elastizität und Langlebigkeit.

Welche Matratze mit Punktelastizität ist die richtige?

Sich jetzt pauschal eine Matratze aus Visco- oder Gelschaum zu kaufen, nur weil die Punktelastizität hier am höchsten ist, ist jedoch nicht der richtige Weg. Neben der Punktelastizität spielen bei der Wahl des richtigen Polsters oder der passenden Matratze auch andere Faktoren eine Rolle.

 

Kaltschaum

Viscoschaum

Gelschaum

Basis

Polyurethan

Polyurethan + Memory Foam (Polymer)

Polyurethan (weiterentwickelter Kaltschaum) + ggf. Gel

Grundeigenschaften

Offenporiger Schaumstoff, atmungsaktiv, fördert die Luftzirkulation, reagiert auf Druck

Thermoplastisch, reagiert auf Wärme, speichert Wärme, passt sich langsam dem Körper an

Temperaturneutral, reagiert auf Druck, offenporige Struktur, atmungsaktiv

Punktelastizität

Gut bis hoch

Sehr hoch

Sehr hoch

Liegegefühl

Eher fest

Eher weich bis mittel

Eher mittel bis fest

Fazit

Kaltschaum bietet eine gute Stützkraft für den Körper, der stabil auf der Matratze aufliegt. Der Schaumstoff verfügt über eine gute Rückstellkraft. Die Schlafumgebung ist eher kühl. 

Viscoschaum bietet eine optimale Punktelastizität mit “schwerelosem” Liegegefühl - durch die Wärmespeicherung ist die Schlafumgebung eher warm.

Gelschaum ist ein sehr punktelastischer Schaumstoff, der sich sofort dem Körper anpasst und ein “schwerelos” wirkendes Liegegefühl bietet - nicht zu weich, dank der Kombination mit Kaltschaum.

 

Bevor wir nun abschließend klären, welcher punktelastische Schaumstoff für wen geeignet ist, hier noch einmal ein Überblick, wer überhaupt von der Punktelastizität bei Matratzen profitiert:

Wann sollten Sie eine punktelastische Matratze kaufen?

➤ Wenn Sie ein Seitenschläfer sind, der eine gute Entlastung für die Hüfte und Schultern benötigt.

➤ Wenn Sie ein Rückenschläfer sind, der darauf achten möchte, dass die Wirbelsäule entsprechend der natürlichen Krümmung aufliegt.

➤ Wenn Sie - als Seiten- oder Rückenschläfer - bereits mit Verspannungen, Hüft- oder Rückenbeschwerden zu kämpfen haben.

Wer definitiv keine punktelastische Matratze benötigt!

Babys und Kinder - sie benötigen eine möglichst feste, flächenelastische Matratze, damit sich ihre Wirbelsäule natürlich entwickeln kann.

Bauchschläfer - sie benötigen ebenfalls eine eher feste, flächenelastische Matratze, damit Bauch, Becken und Rücken nicht durchhängen.


Matratzen nach Maß


Aus welchem Schaumstoff sollte die punktelastische Matratze sein?

Aus Kaltschaum, wenn Sie nur ab und an unter Verspannungen leiden, gerne fester liegen und kühler schlafen. Außerdem, wenn Sie nachts häufig schwitzen und ihre Schlafposition häufig wechseln.

Aus Viscoschaum, wenn Sie Hüfte, Schultern und Wirbelsäule bestmöglich entlasten bzw. stützen möchten, gerne weich und warm liegen (häufig frieren). Außerdem, wenn Sie tendenziell nur in einer Position schlafen.

Aus Gelschaum, wenn Sie die punktuelle Stützkraft für Hüfte und Schultern wünschen, gleichzeitig aber lieber fester als weicher liegen. Außerdem, wenn sie nachts eher kühl schlafen (häufig schwitzen) und in wechselnden Schlafpositionen liegen.

Fazit

Wie immer gilt: Matratzen sollte man entsprechend der eigenen Bedürfnisse auswählen und nicht, weil Punktelastizität oder auch Druckentlastung wohlklingende Begriffe in den Produktbeschreibungen sind. Wichtig ist, dass diese Eigenschaften einer Matratze auch den Menschen - in seiner Schlafposition und seinen körperlichen Anforderungen - optimal unterstützen.

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Bild von Werner Heiber auf Pixabay 

 

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