Schlafzimmer für Allergiker: Tipps zu Matratze, Topper & Co.
Ohne die richtige Matratze oder den passenden Matratzenbezug schlafen Allergiker sehr unruhig und sind morgens erschöpft. Wir verraten, wie Sie Ihr Schlafzimmer allergikerfreundlich einrichten.
Nachts sollte der Körper eigentlich zur Ruhe kommen, um sich von den Anstrengungen des Tages zu erholen und Kraft für den nächsten Tag zu schöpfen. Für Allergiker ist das oft sehr schwierig, denn sie leiden nicht selten unter Schlafproblemen und Schlafstörungen, sodass sie morgens unausgeruht und müde sind. Mitunter kann es hilfreich sein, dass Schlafzimmer speziell für Allergiker einzurichten, um die Belastung zu reduzieren und einen besseren Schlaf zu ermöglichen.
Warum schlafen Allergiker schlechter?
Es kommt natürlich stark auf die Art der Allergie an und ob entsprechende Auslöser im Schlafzimmer vorhanden sind. Menschen, die unter einer sogenannten Hausstaub-Allergie leiden, haben jedoch regelmäßig mit Ein- und Durchschlafproblemen zu tun. Dass man sich morgens müde und erschöpft fühlt, ist daher nicht verwunderlich. Auslöser für die allergischen Reaktionen wie verstopfte Nase, juckende Augen oder Niesanfälle sind Milben, die sich in der Matratze und in anderen Textilien im Schlafzimmer befinden.
Wie sehen Milben in Matratzen aus?
Wenn Sie sich nun fragen, ob Ihre Matratze von Milben befallen ist, wird es schwierig, sie mit bloßem Auge zu erkennen. Denn Milben sind kleine Spinnentierchen, die nur etwa 0,1 mm groß sind. Da sie nicht nur unglaublich klein sind, sondern auch ungefährlich und keine Krankheiten übertragen, werden Milben vom Menschen in der Regel nicht bemerkt. Nur dann, wenn man auf die Milben bzw. ihren Kot allergisch reagiert.
Hat es in jeder Matratze Milben?
Grundsätzlich leben Hausstaubmilben, die am häufigsten vorkommende Milbenart, vorzugsweise nah beim Menschen. Denn sie ernähren sich von Staub und Hautschuppen, die der Mensch verliert. Sie siedeln sich in allen Textilien im Zuhause an - Teppiche, Kissen, Polster und eben auch Matratzen. Es ist also davon auszugehen, dass in der Matratze Milben sind.
Was tötet Milben im Bett?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie sich Allergiker vor Milben schützen können. Abtöten kann man Milben im Bett beispielsweise durch Hitze und Kälte. So hilft es unter anderem, die Bettwäsche und den Matratzenbezug regelmäßig zu waschen (möglichst bei 60°C und mehr).
Tipps für das Allergiker-Schlafzimmer
Nun wäre es recht umständlich, jeden Tag die Bettwäsche und den Matratzenbezug zu waschen. Ungeachtet dessen, dass sich auch in der Matratze Milben befinden, die bei Allergikern Jucken, Rötungen und Niesen verursachen, und man folglich auch die Matratze reinigen müsste. Ein paar Tipps helfen, wie Allergiker nachts besser schlafen können:
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Milben mögen es feucht-warm. Lüften ist daher eine gute Möglichkeit, ihnen die Umgebung unangenehmer zu machen. Sie sollten daher mindestens morgens und abends das Schlafzimmer für einige Minuten lüften und auch die Bettwäsche ausschütteln und lüften.
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Ein möglichst kühles Raumklima mit niedriger Luftfeuchtigkeit trägt ebenfalls dazu bei, dass es sich Milben nicht so bequem machen. Versuchen Sie daher das Schlafzimmer tagsüber kühl zu halten und heizen Sie es im Winter nicht so stark.
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Wenn Sie die Bettwäsche und den Matratzenbezug regelmäßig waschen, achten Sie auf eine hohe Waschtemperatur (min. 60°C) und verwenden Sie wenn möglich ein spezielles Waschmittel gegen Milben. Denn allein der Waschgang reicht nicht, um die Milben zu töten. Sie können bis zu 2 Stunden in über 70°C warmem Wasser überleben.
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Mit einem Staubsauger können Sie die Matratze absaugen und einen Teil der Milben entfernen. Achten Sie jedoch darauf, dass der Staubsauger die Staubpartikel gut verschlossen auffängt und Sie diese nicht durch die Luft einatmen.
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Lassen Sie nach Möglichkeit keine Haustiere ins Schlafzimmer. Sie verursachen viel Dreck und wirbeln Staub auf, was wiederum die Allergiesymptome verstärkt.
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Es gibt spezielle Matratzen, Matratzenbezüge und Bettwäsche für Allergiker, die helfen, die Belastung durch Hausstaubmilben zu reduzieren. Die Details erfahren Sie nun im Anschluss.
Was ist eine Allergiker-Matratze?
Wie wir bereits erwähnt haben, mögen Milben keine kühle Luft. Eine Allergiker-Matratze sollte daher einen guten Luftaustausch ermöglichen und sehr atmungsaktiv sein. So sorgt der regelmäßige Luftaustausch für kühle Luft und verhindert, dass die Umgebung zu warm wird. Auch Feuchtigkeit kann in einer atmungsaktiven Matratze schneller abtransportiert werden. Bei einer Allergiker-Matratze sollte auch das Material mit Bedacht gewählt werden. So fühlen sich Milben beispielsweise in Matratzen mit tierischen Bestandteilen wie Rosshaar oder Kamelhaar sehr wohl. Ein antibakterieller Schaumstoff wäre die bessere Wahl, da er den Milben den Nährboden nimmt.
Welche Matratze ist am besten für Allergiker?
Als besonders allergikerfreundlich erweisen sich Matratzen aus hochwertigem Kaltschaum, Latex oder auch Taschenfederkernmatratzen. Sie verfügen über eine hohe Atmungsaktivität und verhindern ein warm-feuchtes Klima für Milben. Wichtig ist dann, dass man die Allergiker-Matratze auswählt, die zu den eigenen Schlafbedürfnissen passt. Kaltschaummatratzen gehören hierzulande zu den meistverkauften Matratzentypen.
Matratzen nach Maß
Welcher Matratzenbezug für Allergiker?
Eine Allergiker-Matratze sollte unbedingt einen Matratzenbezug haben. Dieser dient als “Barriere” zwischen Milben und Mensch und kann je nach Material die Allergiesymptome stark abschwächen. Der Matratzenbezug sollte aus einem antibakteriellen bzw. antiallergischen Material sein. Viele Hersteller verarbeiten hierin spezielle Fasern, die Milben abtöten bzw. als Schutz vor Milben dienen. Wichtig ist vor allem, dass der Matratzenbezug abnehmbar ist. Nur dann können Sie ihn problemlos waschen und die Milben tatsächlich abtöten.
Was ist Encasing bei Matratzen?
Als Encasing bezeichnet man bei Matratzen eine spezielle Hülle, die um die Matratze kommt, um Allergiker vor Milben zu schützen. Der Begriff kommt aus dem Englischen und leitet sich von “to encase” - zu deutsch: umhüllen - ab. Es gibt spezielle Encasing-Bezüge für Kissen, Bettdecken und Matratzen. Allergiker sollten diesbezüglich mit ihrem behandelnden Arzt sprechen, denn Krankenkassen können einen Teil der Kosten übernehmen.
Welcher Topper für Allergiker?
Bei der Wahl des Allergiker-Toppers gilt das gleiche wie bei der Matratze für Allergiker: Achten Sie auf einen atmungsaktiven, luftdurchlässigen Schaumstoff, der möglichst antibakteriell ist. Zudem sollte auch der Topper einen abnehmbaren Bezug haben, um ihn waschen zu können. Ist der Topper nicht für Allergiker geeignet, können Sie sich im Grunde die Allergiker-Matratze, den antibakteriellen Matratzenbezug und das Encasing sparen. Sie würden trotzdem Symptome bekommen, weil die Absonderungen der Milben ungehindert aus dem Topper auf Sie einwirken.
Worauf sollten Allergiker im Schlafzimmer achten?
Abschließend haben wir für Sie noch einige weitere Tipps, die bei der Einrichtung des Bettes und Schlafzimmers zu beachten sind:
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Verwenden Sie ausschließlich Materialien, die ohne Chemikalien hergestellt wurden. Zwar sind diese nicht der Auslöser ihrer Allergie, aber sie können die Symptome verstärken. Achten Sie daher z. B. auf das OEKO-TEX 100 Siegel bei Matratzen und Bettwäsche.
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Versuchen Sie nach Möglichkeit nur allergikerfreundliche Textilien zu verwenden - von der Matratze über den Topper bis hin zur Bettwäsche.
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Achten Sie auf das Alter und den Zustand Ihrer Matratze. Verwenden Sie niemals eine gebrauchte Matratze und tauschen Sie die Matratze spätestens nach acht Jahren aus. nach einer so langen Nutzungsdauer wird es schwierig, die Hygiene in der Matratze zu wahren - auch wenn Sie diese regelmäßig lüften, reinigen und absaugen.
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